Microsoft kühlt Server mit 50 Grad kochender Flüssigkeit

Zweiphasen-Immersionskühlung

Bild: Microsoft
Von Melanie Müller

Anfang des Monats (6. April 2021) gab Microsoft bekannt, dass sie die Zweiphasen-Immersionskühlung bereits in den Azure-Rechenzentren in Quincy, Washington realisierten. Das Unternehmen testet diese Variante der Kühlung bereits seit einigen Jahren.

Nach eigenen Angaben soll Microsoft der erste Cloud-Anbieter sein, der die Zweiphasen-Flüssigkeitskühlung in seinen Rechenzentren testet und realisiert.

Mit der neuen Technologie wollen sie leistungsfähigere und zuverlässigere Rechenzentren liefern. Zusätzlich soll es eine umweltfreundlichere Alternative bieten. Wie andere große Anbieter, hat Microsoft bisher Luft zur Kühlung der Prozessoren verwendet. Da Flüssigkeiten Wärme jedoch sehr viel effizienter übertragen als Luft, könnte die Immersionskühlung eine noch bessere Lösung sein, so das Unternehmen. Denn auch die Kühlung sollte ansteigende technische Leistungen angepasst werden.

Doch was genau ist eine Zweiphasen-Immersionskühlung?

Die genannten Server wurden in eine Flüssigkeit getaucht, die bei 50 Grad beginnt zu sieden. Die Kondensation des Dampfes trifft in dem Tank – in dem sich die Server befinden – auf einen aktiv gekühlten Kondensator, der die Flüssigkeit wieder zurück auf die Server tropfen lässt. Ein geschlossener, natürlicher Kreislauf, der uns bekannt vorkommen sollte, also.

Doch wieso die Entwicklung neuer Kühltechnologien?

Wie bereits erwähnt, ist die Wärmeübertragung durch die Flüssigkeit sehr viel effizienter, als in der Luftübertragung. Dazu kommt der nachhaltige natürliche Kreislauf, der sich durch die Technolgie im Tank entwickelt.

Auch soll diese Variante, laut Untersuchungen des Unternehmens, den Stromverbrauch beliebiger Server zwischen fünf und 15% reduzieren. Diese unterliegen selbst bei erhöhter Leistung keiner Gefahr der Überhitzung. Außerdem nehmen Ausfälle aufgrund von Korrosionen deutlich ab, so das Unternehmen. Da in diesem Falle weder Wasser noch Sauerstoff involviert sind, das bewies bereits das Microsoft Unterwasser-Rechenzentrum „Project Natick“, das im Jahr 2018 im Meer versank.