Erstes europäisches Haus aus dem 3D-Drucker

Bild: Project Milestone
Von Melanie Müller

Die Geschichte des 3D-Drucks geht bereits einige Jahrhunderte zurück. Die Beliebtheit steigt stetig, sodass 3D-Drucker mittlerweile in verschiedensten Preissegmenten und Arten erworben werden können. Den Drucks sind keine Grenzen gesetzt, von Haushaltsgegenständen, bis hin zu Kleidung. Doch wie wäre es denn mit kompletten mit Gebäuden?

Nun hat das Bauunternehmen Weber Benelux das erste von insgesamt fünf Pilothäusern in den Niederlanden errichtet. Die Besonderheit: Die Wände stehen zwar auf einem klassischen Betonfundament, wurden jedoch komplett mit einem 3D-Drucker hochgezogen.

Die Technik unterscheidet sich außerdem nicht komplett von der herkömmlichen Art, Häuser zu bauen. Hier wurde ein 3D-Druckknopf an einen Kran-Arm montiert und Schicht für Schicht gedruckt. 94 Quadratmeter wurden damit umfasst – Insgesamt drei Zimmer, in denen das niederländische Paar nun wohnen wird.

Abgesegnet wurde das Haus bereits, so „The Guardian“¹. Ende des vergangenen Monats erhielten Harrie Dekkers and Elize Lutz, die temporären neuen Hausbesitzer*innen, ihre digitalen Schlüssel und wohnen für nun sechs Monate dort. Die monatliche Miete wird sie 800€ kosten.

Zeitliche Effizienz

Der temporäre Hausherr ist ebenfalls sehr begeistert von dem Zeitfenster, das ein solches Projekt einnimmt: „Wenn wir also alle Elemente in einem Rutsch gedruckt hätten, hätten wir weniger als fünf Tage gebraucht, denn der große Vorteil ist, dass der Drucker nicht essen, nicht schlafen und sich nicht ausruhen muss. Wenn wir also morgen anfangen würden und gelernt hätten, wie man es macht, könnten wir das nächste Haus in fünf Tagen drucken.“

Vergangene Projekte zeigen, dass diese Art des Hausbaus eine erhöhte Effizienz birgt. Im Februar diesen Jahres berichtete „Reuters“², dass in der kleinen Stadt Calverton, New York ebenfalls ein 177qm großes Eigenheim via 3D-Drucker erstellt wurde. Das Grundgerüst stand bereits nach zwei Tagen. Das spart nicht nur unglaublich viel Zeit, auch berichtet die Nachrichtenagentur, dass es auch kostengünstiger sei.

So berichtet Kirk Anderson, der Betriebsleiter der Konstruktionsfirma SQ4D „Das ist deutlich schneller und insgesamt rund 30% günstiger als ein in Standardbauweise errichtetes Haus“, da Material- wie auch Personalkosten geringer sind, als beim klassischen Hausbau. Auch berichtet „BBC“³ im Jahr 2014 von einem 3D-Hausprojekt in China. Dort wurden binnen 24 Stunden ganze zehn Single-Häuser errichtet.

Kosteneffizienz scheint also bewiesen, doch birgt es vielleicht einige Nachteile? Was haltet ihr von dieser Art der Gebäudeerrichtung und Hausbaus?

Bild: SQ4D