Ein suspekter Wirtschaftskrimi nimmt überraschendes Ende

LG Chem vs. SK Innovations:

Von Melanie Müller

Am Sonntag (11. März 2021) verkündeten die beiden südkoreanischen Batteriehersteller für Elektrofahrzeuge, LG Energy Solutions und SK Innovations (SKI), ihren nun über zwei Jahre angehenden Disput für beendet.

Laut Angaben der beiden Unternehmen, wollen sie in den kommenden zehn Jahren auf Klagen verzichten. Das betrifft sowohl den Standort in Südkorea als auch in anderen Ländern, die in Verbindung mit Elektrofahrzeug-Batterien stehen. Zudem „erklärte sich [SKI] bereit, zwei Billionen Won (etwa 1,5 Milliarden Euro) in bar und an Lizenzgebühren an LG zu zahlen,“ so ZEIT¹.

Bereits im April 2019 verklagte LG Chem (das Mutterunternehmen der LG Energy Solutions) SKI. Die Anklage basierte auf den Vorwurf, Geschäftsgeheimnisse wie Patente erworben und gestohlen zu haben. Damit hätten sie laut eines ausführlichen Reports der United States International Trade Commission (USITC), zehn Jahre Entwicklungszeit eingespart. Zu ihrer Kundschaft gehören jedoch bereits große Hersteller wie Ford, Kia und Volkswagen. Seither stand die Belieferung von SK Innovations gegenüber VW – das dieses Unternehmen erst im November 2018 als neuen Zulieferer begrüßen durfte – in Gefahr.

Erst im Februar dieses Jahres hat die Internationale Handelskommission (ITC) den Fall für LG entschieden. Daraufhin sollte die Einfuhr von SKIs Lithium-Ionen-Batterien für zehn Jahre verboten werden², so „Business Wire“; Ford und VW könnten jedoch für jeweils vier und zwei Jahre weiterhin mit Batterien und E-Auto-Teilen beliefert werden. Nicht nur Volkswagen freut sich schlussendlich über die Einigung der beiden Hersteller. Auch der US-amerikanische Präsident, Joe Biden äußerte sich diesbezüglich erfreut. So betitelte er den Kompromiss als „Gewinn für amerikanische Arbeiter und die amerikanische Autoindustrie.“